Vorwort des Präsidenten

Ab 2019: neue Organisation der Blutbeschaffung mit vier nationalen Beschaffungsräumen

Das Blutspendewesen in der Schweiz ist traditionell sehr föderalistisch strukturiert. Obwohl es in den letzten Jahren zu Zusammenschlüssen und Kooperationen kam, gibt es in unserem Land noch immer elf unterschiedliche regionale Blutspendedienste (RBSD). Deren Möglichkeiten unterscheiden sich im Bereich der Blutbeschaffung stark: RBSD in Städten mit grossen Universitätsspitälern benötigen viel Blut (beispielsweise Genf und Basel), verfügen aber über zu wenig Blutspendende. RBSD in ländlicheren Regionen (beispielsweise Jura oder Graubünden) benötigen weniger Blut, können aber von zahlreichen Blutspendenden profitieren. Der unterschiedliche Blutbedarf wurde bisher von der Blutspende SRK Schweiz AG mit Ausgleichslieferungen zwischen den RBSD koordiniert.


Neues Beschaffungsmodell mit vier Zonen

Ab 1. Januar 2019 wird nun voraussichtlich ein neues Beschaffungsmodell eingeführt. Die Schweiz wird in vier Beschaffungszonen aufgeteilt:

  • Interregionale Blutspende SRK AG (Bern, Waadt, Wallis) und RBSD Tessin
  • RBSD Freiburg, RBSD Neuenburg-Jura und RBSD Genf
  • RBSD beider Basel und RBSD Aargau-Solothurn
  • RBSD Zürich, RBSD Graubünden sowie RBSD Zentral- und Ostschweiz

Die vier Gruppen werden die Blutbeschaffung und ­-versorgung in ihrem Gebiet autonom handhaben. Das bedeutet, dass – ausser in Notfallsituationen – nur noch innerhalb der eigenen Zone Blut beschafft und verteilt wird. Die bisherigen Ausgleichslieferungen fallen weitgehend weg.


Einfachere Planung und mehr Flexibilität

Das jetzige System ist relativ träge. Das neue System ermöglicht eine einfachere Planung und bessere Koordination der Blutbeschaffung. Auf Schwankungen des Blutbedarfs wird man flexibler reagieren können und als Folge nur noch so viele Blutspenden beschaffen, wie nötig sind. Oberstes Ziel ist und bleibt aber die sichere Blutversorgung in der Schweiz.

Für die Interregionale Blutspende SRK AG wird sich wenig ändern, da bereits ein konsolidierter Beschaffungsraum besteht (ehemalige RBSD Bern, Waadt und Wallis). Auch die Zusammenarbeit mit dem RBSD Tessin ist schon jetzt sehr eng. Momentan liefert die Interregionale Blutspende SRK AG noch Blut an die RBSD Basel und Genf – diese Lieferungen werden zukünftig wegfallen. Das bedeutet einerseits finanzielle Einbussen, andererseits entfallen auch die damit verbundenen Kosten.

Die Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf das Blutspendewesen zukommen, werden sich nur meistern lassen, wenn die RBSD enger zusammenarbeiten, Synergien nutzen und ihre Systeme vereinheitlichen. Die Interregionale Blutspende SRK AG unterstützt deshalb den angestrebten Systemwechsel.

Fritz Stettler, Präsident des Verwaltungsrates

IN KÜRZE

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